SOP Medication Reconciliation

Sicherstellung der richtigen Medikation bei Übergängen im Behandlungsprozess

Die SOP Medication Reconciliation befasst sich mit der Vermeidung von Medikationsfehlern aufgrund von unvollständiger oder fehlgeschlagener Informationsübermittlung bei Übergängen im Versorgungsprozess. Zunächst lag die Konzentration beim High 5s-Projekt auf der Krankenhausaufnahme. Zu den unerwünschten Arzneimittelereignissen an diesen Schnittstellen zählten u. a. die unabsichtliche Auslassung der benötigten Hausmedikation, das Versäumnis der Weiterführung der Hausmedikation, Doppeltherapien und Fehler, die mit der Verordnung (Angabe der falschen Dosierung oder Dosierform) in Zusammenhang stehen.

Diese SOP versucht, diese unerwünschten Arzneimittelereignisse zu verhüten. Medication Reconciliation ist ein formaler Prozess, der folgende Aspekte umfasst:

  • Die Erstellung einer vollständigen und genauen Liste der aktuellen Hausmedikation jedes einzelnen Patienten, einschließlich Name, Dosierung, Häufigkeit und Applikationsweg des Medikaments bei Krankenhausaufnahme;
  • die Verwendung dieser Liste bei der Erstellung von Medikamentenverordnungen bei Aufnahme, Verlegung und/oder Entlassung und
  • den Vergleich dieser Liste mit den Verordnungen bei Aufnahme, Verlegung und/oder Entlassung des Patienten, um etwaige Diskrepanzen aufzudecken und sie dem verordnenden Arzt mitzuteilen, damit die Verordnungen ggf. geändert werden können.

Aufgrund der Komplexität und den Ressourcenanforderungen die Medication Reconciliation bei allen Patienten über alle Versorgungsbereiche hinweg bedeuten würde, wurde diese SOP schrittweise implementiert. In der ersten Phase wurden nur Patienten ab 65 Jahren, die von der Notaufnahme in die stationäre Versorgung übergehen, in den Prozess einbezogen.

14 Krankenhäuser unterschiedlicher Versorgungsstufen wirkten aktiv am High 5s-Projekt mit und implementierten die Handlungsempfehlung bei gleichzeitiger Evaluation.

Materialien zum Download:

High 5s Merkblatt Medication Reconciliation
Leitfaden Arzneimittelanamnese

zuletzt verändert: 03.03.2021 11:32